500 Kilometer Geschichte live
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Auf wen träfe dies besser zu als auf Günter Kerfin und Udo Stange, die sich im Juni dieses Jahres auf 22-tätige Wanderschaft begaben.
Ein Vortrag über den Söldner Peter Hagendorf, der im Dreißigjährigen Krieg 25.000 Kilometer zu Fuß gelaufen war, inspirierte Günter Kerfin, die Reiseumstände in der Frühen Neuzeit einmal selbst nachzuempfinden. Seine Idee war, auf den Spuren des Kurfürsten Friedrich Wilhelm zu wandern, als dieser die schwedischen Truppen in einer bedeutenden Schlacht am 28. Juni 1675 bei Fehrbellin schlug. Von Schweinfurt aus war er dorthin mit einem 6000 Mann starken Tross gezogen. Diesen Weg sind Günter Kerfin und Udo Stange nachgewandert und legten dabei stolze 500 km zurück. Was sie unterwegs erlebten, erzählten sie am vergangenen Freitagabend in unserem Alten Laden.
3 preußische Meilen (etwa 23 km) nahmen sich die beiden Wanderer pro Tag vor. Bereits die erste Etappe führte die beiden über 26,6 km. 7:45 h waren sie dafür unterwegs. Am fünften Tag wollte Günter Kerfin aufgeben. "Am zehnten hat's Spaß gemacht", sagt der Wusterhausener heute. Die letzte Etappe führte sie von Nauen über Hakenberg und am 22. Tag schlussendlich nach Fehrbellin.
Bei allen Strapazen und Unwägbarkeiten sind die beiden froh, durchgehalten zu haben. Und noch etwas war Günter Kerfin wichtig: "Unterwegs habe ich gemerkt, wie gut es ist, wenn man sich als Wanderer auf einer Bank ausruhen und rasten kann." Deshalb hat der Wusterhausener eine Bank gestiftet, die noch im Herbst vor dem Herbst'schen Haus aufgestellt werden soll. Die Zustimmung von Bürgermeister Roman Blank dafür liege schon vor.