Historische Lesung innerhalb des Literarischen Bilderbogens: Silke Böschen “Träume von Freiheit – Ferner Horizont” (27. 08. 2021)

 

Zum zweiten Mal wurde in diesem Jahr der Literarische Bilderbogen aufgeschlagen.
Die Autorin und Fernsehreporterin Silke Böschen las am Freitagabend aus ihrer Roman-Trilogie „Träume von Freiheit – Ferner Horizont“ im Alten Laden der Bibliothek Wusterhausen. Es handelt sich um das zweite Buch einer Trilogie, das im April 2021 erschien und in dem es um eine starke historische Frauenpersönlichkeit geht.
Silke Böschen erzählte eingangs: „Es ist nach der langen Corona-Pause meine erste Lesung aus diesem Buch hier in Wusterhausen und ich freue mich, dass so viele gekommen sind“.
Die Autorin wurde in Bremerhaven geboren. Sie machte ein Zeitungsvolontariat und absolvierte ein Journalistik-Studium. Danach arbeitete sie viele Jahre als Fernsehmoderatorin in der ARD. Sie wirkte im Magazin „Kontraste“ und führte – als zweite Frau überhaupt – die „ARD-Sportschau“.
Sie war Reporterin und Moderatorin beim Rundfunk Berlin Brandenburg (rbb).
„In dieser Zeit hatte ich meinen ersten Kontakt zu dieser Gegend, als ich bei einer Hengstparade in Neustadt (Dosse) als Moderatorin mitwirkte“, war von ihr zu erfahren.
Einige Jahre arbeitete sie in Berlin und in Frankfurt am Main. Sie ging dann wieder zurück nach Norddeutschland und lebt heute mit Mann und zwei Töchtern in Hamburg.
„Zum Schreiben kam ich, als ich meiner kleinen Tochter aus der Chronik über meine Heimatstadt Bremerhaven vorlas“, berichtete Silke Böschen den etwa 30 Zuhörern des Abends. „Dort entdeckte ich eine Notiz über einen Sprengstoffanschlag im Jahr 1875“, erzählte sie. Ihre Recherche nach dem Täter des Anschlags, einem Amerikaner, führte sie nach Dresden. Was sie erfuhr, verarbeitete sie in ihrem ersten Band „Träume von Freiheit – Flammen am Meer“. Hier spannt sich der Bogen, der zu ihrem zweiten Roman führt: sie stößt auf das außergewöhnliche Frauenschicksal der Florence de Meli und lässt es lebendig werden. Sie schildert ergreifend das Schicksal einer jungen Amerikanerin, die in einer amerikanischen Kolonie im Dresden des 19. Jahrhunderts sich in den reichen, etwas älteren Amerikaner Henri de Meli verliebt. Gegen den Willen der Schwiegermutter heiratet sie ihn.  Aber die Ehe, aus der zwei Kinder hervorgegangen sind, ist zum Scheitern verurteilt, weil ihr Mann eifersüchtig ist und ihr keinen eigenen Lebensraum gönnt. In einer Nacht- und Nebelaktion wird sie von einem befreundeten Hausarzt und ihrem Mann in die Nervenheilanstalt eingeliefert. Sie kämpft um ihre Freiheit und um Gerechtigkeit. Es gelingt ihr mit Hilfe einiger Freundinnen und deren Ehemännern die Flucht aus der Anstalt. Ihre Reise führt sie quer durch Europa, bis sie schließlich in New York ihr eigenes, selbstbestimmtes Leben einrichten kann. Silke Böschen ist es gelungen, durch ihre ausdrucksstarke Lesung, ihre interessante Erzählweise und ihre bildhafte Darstellung in einer Dia-Show die Besucher auf diesen und den ersten Roman ihrer Trilogie neugierig zu machen. Nach einem Gespräch und einer Fragerunde wechselten viele Bücher ihren Besitzer.
Silke Böschen signierte gern und widmete den Lesebegeisterten freundliche Worte in ihre Bücher.  „Ich wurde hier in Wusterhausen gut aufgenommen und betreut“, resümierte Silke Böschen und richtete damit einen besonderen Dank an Bibliotheksleiterin Kerstin Jonas.
Ein bereichernder Abend, der bestimmt bei dem einen oder anderen Besucher lange nachklingen wird.

Marianne Golde
Mitglied des Fördervereins der öffentlichen Bibliotheken im Landkreis Ostprignitz-Ruppin

 



[Alle Fotos zur Rubrik Schnappschüsse anzeigen]